Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Simmerberg im Zeitraffer
Die Feuerwehr, zum Schutze des Dorfes geschaffen, ist eine der ältesten Gemeinschaften in Simmerberg. Aus der Not der Menschen erwachsen und beseelt von dem Willen, dieser Not entgegenzuwirken. Eine Gemeinschaft, die uneigennützig und in Opferbereitschaft sich dem Gemeinnutz verpflichtet.
Der älteste Hinweis auf eine "Feuerwehr" ist ein Vertrag und stammt aus dem Jahr 1791. Weil die Salzfaktorin Maria Barbara Hagspiel in ihrem Anbau keinen Platz mehr für die Feuerwehr hatte, verpflichtete sie sich auf eigene Kosten einen neuen Stadel in Oberleute zu bauen. Diese Verpflichtung wurde in einem Vertrag festgehalten.
Aus dem Jahr 1859 existiert eine sogenannte "Feuerrottenordnung" zum "Zwecke der geordneten Hilfeleistung bei Feuersgefahr". Diese "Feuerwehrrotte" rückte bei Feuer aus. Alarmiert wurden die Feuerwehrler bis ins Jahr 1959 von einem Turmbläser und den Kirchenglocken.
Die offizielle Gründung der "Freiwilligen Feuerwehr Simmerberg" erfolgte im Jahr 1871. Am 5. November unterzeichneten 10 Gründungsmitglieder die Vereinsurkunde.
1. Hauptmann (Kdt) wurde Xaver Baldauf und 1. Vorstand war Johann Baptist Wachter.
1872 (1 Jahr nach Gründung) wurde die 1. Saug- und Druckspritze gekauft, 1882 wurde eine Vereinsatzung aufgestellt, welche bis zum Mai 1993 ihre Gültigkeit behielt. Im Jahr 1885 erfolgte die Weihe der 1. Vereinsfahne.
1906 wurde für 300 Mark eine fahrbare Leiter erworben. Im Jahr 1908 wurde im Ort eine Hochdruckwasserleitung mit 20 Hydranten für Feuerlöschzwecke gebaut.
Der Erste Weltkrieg forderte auch von unserer Wehr seinen Tribut. Aus der Chronik von 1918: "Von 73 Mitgliedern sind 63 eingerückt; davon sind 5 gefallen, 2 vermißt und 12 verwundet."
1920 baute die Gemeinde Simmerberg das "Spritzenhaus" neben dem Pfarrhof.
Es folgte die Zeit des 2. Weltkrieges. 1943 mußten alle Messinghelme abgegeben werden, sie wurden für den Krieg gebraucht. Weil alle Männer im Krieg waren, wurden Frauen zum Feuerwehrdienst herangezogen. Sie wurden als Feuerwehrhelferinnen ausgebildet und mussten harte Männerarbeit leisten. Als wohl traurige Rekorde gehen die Einsätze der Wehr im Jahre 1944 zu den nach Bombenangriffen brennenden Städten Friedrichshafen und München in die Annalen der Feuerwehr Simmerberg ein.
Am 14. Oktober 1945 erfolgte die Neueinteilung der Wehr, wobei die französischen Besatzungstruppen nur eine Mannschaftsstärke von 21 Mann zuließen. Als Opfer des Krieges waren 8 gefallene und 2 vermißte Kammeraden zu beklagen.
Als weiterer, hier als historisch aufgeführter, Markstein darf der Bau unseres Feuerwehrhauses im Jahr 1969 betrachtet werden.
Anfang 2008 bis Mitte 2010 wurde dieses Gerätehaus unter großem Eigeneinsatz der Mitglieder grundlegend renoviert und erweitert. Unter anderem wurde dabei die Fahrzeughalle vergrößert und ein großer neuer Schulungsraum mit Küche und Sanitäranlage im ersten Stock aufgesetzt.